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Samstag, 20. Januar 2024

Anderwelt: Digitale Flaschenpost

Anderwelt: Digitale Flaschenpost. Das Logo der Serie zeigt die Erde aus einem Buch aufsteigen.
Teil 2 der Anderwelt-Serie: 

Der Erzähler findet sich plötzlich in Indien wieder, wo er ernsthaft in Schwierigkeiten gerät, ohne sich des Grundes bewusst zu sein. Es gelingt ihm durch glücklichen Zufall eine Flucht. Doch warum steht auf allen Zeitungen das Jahr 2030? Und wer ist der Absender der Nachricht, die ihn plötzlich erreicht.




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Sound Effect from Pixabay 

Samstag, 23. Dezember 2023

Anderwelt: Niemandsland

Manches in der Philosophie lässt sich einfach nicht mit Worten ausdrücken. Wer es dennoch versucht, gerät schnell in sehr unruhiges sprachliches Fahrwasser. Von komplizierten Verschachtelungen über aberwitzige Satzstrukturen bis zu Wortneuschöpfungen versuchen Philosophen alles, um ihre Gedanken zu verschriftlichen. Dabei kommen allerdings schwer verständliche Buchungetüme heraus, die eher geistiger Akrobatik gleichen. Die Folge: Es bleibt einer Minderheit vorbehalten, sich mit den Ideen auseinanderzusetzen. Oft dauert es Jahre des Studiums, um zu Verständnis zu gelangen. Das ist wirklich schade, denn hinter der Suche nach Ausdruck verbergen sich oft bahnbrechende Ansätze, mit denen sich möglichst viele Menschen beschäftigen sollten. Doch unsere Sprache ist unzureichend und nicht alles, was wir fühlen und denken, lässt sich in klare und vor allem verständliche Worte packen.

Ein neuer interaktiver Podcast von David Jonathan

Zu Hilfe eilt uns die Literatur. Sie appelliert an unsere eigene Fantasie und leitet sie nur mit einfachen Worten an, um uns auf einen gedanklichen Weg zu bringen. Alles weitere überlässt sie danach getrost ihren Lesern. Wobei es unsere moderne mediale Welt ermöglicht, dass aus Lesern auch Zuhörer oder gar Zuschauer werden. Auf allen Ebenen wird mit Bild, Ton und Schrift kommuniziert. Dem verschließt sich auch "Abenteuer Philosophie" nicht und präsentiert den neuen Podcast "Anderwelt" von David Jonathan. 
Darin geht es um einen Jemand, der nach einem Zugunglück plötzlich auf einer grünen Wiese erwacht und nicht weiß, wo er sich befindet. Träumt er nur, dass er in ein Haus geht und Kontakt zur Außenwelt aufnimmt? Liegt er in Wirklichkeit in einem Krankenhaus und wird behandelt? Er selbst hat keine Antworten darauf. Deshalb versucht er über einen alten Computer zu kommunizieren. 

Über Sprachnachrichten mit der fiktiven Welt kommunizieren 

An dieser Stelle kommen die Zuhörer ins Spiel. Der Podcast ist interaktiv. Jeder kann sich daran beteiligen, indem er mit dem Jemand aus der Geschichte kommuniziert. Zum Beispiel über die Kommentarfunktion auf diesem Blog, per Mail oder in den Sozialen Medien. Jede Beteiligung hat direkten Einfluss auf die Handlung. Sprachnachrichten können mit Zustimmung des Absenders sogar in eine der Podcast-Episoden eingebunden werden. So kommunizieren Zuhörer mit der fiktiven Welt.
"Mein Projekt ist ein Experiment", erklärt David Jonathan. "Es geht darum, reale und virtuelle Welt miteinander zu verbinden. Dabei stellen wir vielleicht fest, dass beide gar nicht so verschieden sind."
"Anderwelt" ist gerade erst gestartet. Die erste Folge der Serie gibt es jetzt auf Amazon Music und anderen Podcast-Plattformen zu hören. Je mehr Zuhörer sich am Projekt beteiligen, desto spannender und realistischer wird die Geschichte. "Auf die Resonanz bin ich sehr gespannt", meint David Jonathan. "Wenn nicht nur ein Autor die Handlung beeinflusst, wird der Ablauf unberechenbarer und damit nicht nur realistischer, sondern auch spannender." Einstweilen arbeitet David Jonathan an Folge Nummer zwei. Wann steigen die ersten Zuhörer ein?

"Anderwelt" - der etwas andere Podcast. Ab sofort überall dort, wo es Podcasts gibt.


Der Link zum Podcast "Anderwelt" auf Amazon Music


Sound Effect from Pixabay 

Samstag, 1. Juli 2023

Körper und Geist gehen getrennte Wege

Körper und Geist gehen in unserer modernen Gesellschaft oft getrennte Wege.
"Lesen ist doch so wichtig", sagt eine ältere Dame unvermittelt im Zug mit Blick auf den jungen Mann neben ihr, der an seinem Notebook abwechselnd spielt, einen Job sucht und dabei telefoniert. "Bücher lesen, meine ich", ergänzt sie lächelnd. Doch der junge Mann reagiert nicht darauf. Vielleicht hat er sie schlichtweg überhört.

Das ist sicher eine der sichtbaren Erscheinungen unserer heutigen modernen Zeit: Bücher und Zeitungen verschwinden aus dem öffentllichen Raum. Haben früher in der Bahn die meisten Reisenden gelesen, sind nun Mobiltelefonie das häufigst genutzte Equipment. Kein Rascheln beim Umblättern der Zeitungen, kein Seufzer am Ende eines Romans. Nur das helle Licht der Bildschirme und durcheinander gemengte Stimmschnipsel von Telefongesprächen. Gelesen wird, wenn überhaupt noch, im stillen Kämmerlein. Vielleicht vor dem Einschlafen.

Das Smartdevice ist der Faustkeil der modernen Zeit

Verkehrte Welt. Das Private wird öffentlich, während er öffentliche Diskurs über aktuelle Artikel und umstrittene Werke angesagter Autoren immer mehr verstummt. Dafür erfahren Mitreisende, welche Tabletten Tante Erna nehmen muss und wie sehr Opa Emil unter Oma Olga leidet. Beziehungsprobleme werden im Abteil am Telfon besprochen und so manche Trennung bekommt der peinlich berührte Nebenmann zwangsläufig mit - auch wenn er sich wünscht, das Gespräch wie ein Radio abschalten zu können. Aber was ist ein Radio? Wer kennt das noch? Heute wird gestreamt und das Smartdevice, das vor Jahrtausenden noch ein einfacher Faustkeil war, verbindet uns heute mit der ganzen Welt.

Wohin der Faustkeil uns führte, ist hinlänglich bekannt. Doch wohin führt das Mobiltelefon die Menschheit? Einstweilen führt es uns fort - vom Lesen, von langen gedankenverlorenen Blicken aus dem Fenster, von Gesprächen mit zufällilgen Bekanntschaften. Unser Körper reisen umher, doch unser Geist schlägt eine andere Route ein.

Die meisten Menschen sind heute doppelt unterwegs

Wir leben in einer Zeit, in der Körper und Geist oft getrennte Wegen gehen. Der eine im Hier und Jetzt, der andere im virtuellen Irgendwo. Der Zug wird vom öffentlichen Raum, einem Ort der Begegnung, zu einer reinen Transportkabine degradiert. Und das ist nicht die einzige Herabstufung. Die Mitmenschen entwickeln sich von Gesprächspartnern zu Followern. Ihr Wert bemisst sich nach den Likes, die sie verteilen. 

In der virtuellen Welt werden Menschen damit zu Objekten, deren Aufgabe es ist, Zahlen zu erzeugen, um mehr Objekte zu binden. Kommunikation verarmt, weil es nur darum geht, Häkchen, Sterne oder vergleichbare Symbole zu setzen. Selbst Kommentare dienen vor allem der messbaren Interaktion.

Ein Gegenentwurf zur digitalen Welt

Diese Messbarkeit ist der stärkste Unterschied zwischen der virtuellen und der realen Welt. Jeder Schritt ist nachvollziehbar. Die Datenspur führt durch unser aller Leben und die Masse der Datenspuren durchleuchtet die Gesellschaft. Deshalb wird die Welt im Eiltempo digital. Sie lässst sich auf diese Weise bis ins Kleinste analysieren. Vielleicht wollen die Menschen dadurch ihre Urangst vor der Dunkelheitt bekämpfen. Jedenfalls bringt die Digitalisierung Licht auch in den kleinsten Winkel unseres Daseins. Mehr Objekt geht nicht. Während Kühe ihrer Milch wegen gemolken werden, saugt das Internet den Menschen die Daten aus. Deshalb sollen wir es möglichst ständig nutzen.

Der Gegenentwurf sollte also heißen: Lest mehr Zeitungen und Bücher, trefft euch, redet darüber, vor allem: Lasst eure Mobiltelefone dabei ausgeschaltet! Führt Körper und Geist wieder zusammmen, indem ihr beieinander seid. Zum Beispiel auch bei philosophischen Gesprächen. Berichtet darüber. Ladet neue Leute ein. Nutzt die digitalen Möglichkeiten, um die reale Welt zu beleben. 

Ich freue mich über eure Ideen und Kommentare. Wie wäre es mit einer Buchempfehlung oder Terminen zu euren Veranstaltungen?